Stationäre Altenhilfe: Wie kommen wir wieder in die schwarzen Zahlen?

Ein kirchlicher Träger von zwei Einrichtungen mit 116 Plätzen in der stationären Altenpflege stand vor dringend notwendigen Veränderungen: Ein Defizit von mehreren hunderttausend Euro hatte sich angehäuft, der Krankenstand bei den Mitarbeitern war ungewöhnlich hoch, und es galt, schnell eine neue Einrichtungsleitung zu finden.

 

Meine Gesamtanalyse der Organisation ergab ein umfassendes Bild der Schwierigkeiten, unter anderem Investitionsstau, zu viele Überstunden, schlechte Personalplanung und eine sehr hierarchische Organisation. Für mehrere Monate übernahm ich selbst die Leitung der Einrichtung und entwickelte währenddessen auch das Sanierungskonzept mit den zentralen Zielen Liquiditätssicherung und Erlössteigerung. Entsprechend überarbeiteten wir den Dienstplan im Hinblick auf einen optimierten betriebswirtschaftlichen Einsatz der Mitarbeiter; ich führte Pflegesatzverhandlungen mit einer Steigerung von 2,34 Prozent und 7,25 Prozent für das laufende Jahr und stellte zwei erfolgreiche Anträge nach § 11 MAVO – Öffnungsklausel. Die gesamte Organisationsstruktur wurde neu aufgestellt sowie ein geeigneter Kandidat für die Einrichtungsleitung gefunden und eingearbeitet.

 

Auf diese Weise gelang es, die Liquidität zunächst bis Jahresende, dann auch fortlaufend zu sichern. Dank des neuen Dienstplans konnten die Mitarbeiter nach und nach Überstunden abbauen, der gesamte Personaleinsatz wurde wirtschaftlicher, und allmählich verringerte sich sogar der Krankenstand. Im Folgejahr konnte das Geschäftsergebnis verbessert und endlich die notwendigen Investitionen getätigt werden. Inzwischen gilt die Einrichtung als saniert, mit einem ROiM-Faktor von 6,8.

Kundenbewertung stationäre Altenhilfe kirchlicher Träger - Analyse / Interim plus
Bewertung Kirchenvorstand als Auftraggeber und Referatsleitung als Stakeholder in diesem Mandat
stat_AH_kirchlich.pdf
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