Wie führen wir unsere Mitarbeiter aus einer Service GmbH zurück in den Tarifvertrag und stemmen die zusätzlichen Personalkosten?

Der kommunale Träger einer Einrichtung mit 140 Pflegeplätzen hat ein sechsstelliges Defizit angehäuft. Der Krankenstand ist sehr hoch, die übrigen Mitarbeiter müssen entsprechend viele Überstunden leisten. Zudem sollten die Mitarbeiter, die bisher über eine Service GmbH angestellt waren, nun wieder nach Tarifvertrag vergütet werden, was die Personalkosten nochmals erhöhen wird. Meine Aufgabe bestand darin, nach Durchführung einer Gesamtanalyse ein auf drei Jahre angelegtes Sanierungskonzept zu entwickeln, um Liquidität und Fortbestand der Organisation zu sichern.

 

Ziel war es also, alle Mitarbeiter binnen drei Jahren nach Tarif zu bezahlen, mit einem 13. Monatsgehalt, höheren Feiertagszuschlägen etc. Das valide Sanierungskonzept sollte Grundlage dafür sein, sich mit Ver.di auf eine auf drei Jahre befristete Lohnabsenkung um drei Prozent für alle Mitarbeiter zu einigen. Gleichzeitig mussten wir als Arbeitgeber zusehen, Kosten an anderen Stellen zu senken, um die höheren Personalkosten langfristig stemmen zu können. Es gelang uns tatsächlich, 200 000 Euro pro Jahr, insgesamt also 600 000 Euro einzusparen. Die Kosten für meinen zweimonatigen Interim-Einsatz zahlten sich somit 19-fach aus (RoIM Faktor 19).